Servus,
die Beiträge hier sind ja schon älter, dennoch bin ich bezüglich der elektr. Einstellungen verwirrt.
Da ich in einem Rennteam schraube, weiß ich die Zusammenhänge was FW Einstellungen betrifft.
Da habe ich auch keine Frage zu.
Ich habe meine Tuono Factory 1100, Modell 2020 noch nicht so lange und bin erst mal mit den Einstellungen so zurecht gekommen.
Mich verwirrt nur die Meinungen hier
minus (-) = softere Dämpfung
plus (+) = straffere Dämpfung
(das ist ja auch eigentlich logisch)
Im Handbuch steht aber,
minus (-) = sportlichere Einstellung, was ja eigentlich bedeutet sportlicher = straffere Dämpfung
demnach ist -5 eine sehr straffe Einstellung und nicht wie hier geschrieben wird, ein softe Einstellung.
Dann habe ich noch bei einem Aprilia Händler/Werkstatt gesagt bekommen:
"ja, bei Aprilias SAS (Modelle 2019 u. 2020) ist es so, das - die straffere Einstellung ist, + die softere.
Und das es ab dem E5 Modell (2021) dann aber wieder anders herum ist.
Die Beschreibung im Handbuch und die Aussage der Werkstatt decken sich ja.
Aber verwechseln hier in diesem Posting dann alle diese Angaben oder ist es definitiv so und zu 100% getestet ?
Mittlerweile sind ja rd. 3 Jahre ins Land gezogen und evtl. gibt es eine endgültige Aussage die auch zu 100% stimmt.
Ich werde dann im Januar in Spanien aber bei allen Einstellungen = null (0) anfangen.
Und dann mal von -5 auf +5 wechseln.
Da sollte dann ja ein Unterschied feststellbar sein.
Hat evtl. jemand ein Grundsetting für die Federvorspannung an Gabel und Federbein für Fahrergewicht ca. 100 kg.
Sportliche Landstraßen Fahrt und ggf. hobbymäßige Rennstreckenfahrt.
Wie gesagt Tuono Factory 1100 (Modell 2020)
VG
Matti
Servus Matti.
Ich weiß zwar nicht mehr so genau was in der Betriebsanleitung steht.
Aber beim 2020er V4 Tuono Fac Modell reagiert das SAS folgendermaßen.
In den A-Modes, Semi-Active Modes, A1, A2, A3.
Kann man die einzelnen Grund-Dämpfer-Automatik-Settings (A1, A2, A3), zusätzlich mit -5 & +5 im Untermenü, noch "verschieben"/anpassen.
Dabei ist -5 am wenigsten Dämpfung und +5 die meiste zusätzliche Dämpfung.
Keine wirklich massive Änderung.
Auch ist das dann so beim Lenkungsdämpfer.
Bei der Brems- & Beschleunigungsunterstützung ist das +5 ebenfalls die stärkste Unterstützung (wird auch über die Dämpfung gemacht).
Bei den A-Modes ist A1 das deutlich straffste Grundsetting, A3 das Softeste. Die Unterschiede sind recht deutlich.
In diesen Modes, word automatisch, während dem Fahren, die Dämpfung angepasst. Den größten Einfluß hat dabei die Fahrgeschwindigkeit, je schneller, desto straffer.
Diese Grundsettings kannst du dann mit -5 & +5, jeweils Vorne & Hinten, in der grundsätzlichen Dämpferregelung noch etwas anpassen (schwächen, -5/ stärken, +5).
Es gibt aber keine selektive Verstellung für Zug- oder Druckstufe, man verschiebt einfach das vorgesehene Dämpfersetting insgesamt, kann aber unterscheiden zwischen Vorne & Hinten.
Bei den Manuellen-Modes, M1 M2, M3 ist das allerdings ANDERS! Es sind vorgegebene Grundsettings(Voreinstellungen), M1 das deutlich straffste, M3 das softeste.
Dabei sind die Setting-Zahlen, wie beim normalen Fahrwerk! Beim "Drehen" am Versteller, im Display sind die Zahlen wie "Klicks" zu verstehen.
Welche man dabei IMMER, von ganz geschlossen, Richtung AUF zählt.
Dabei ist dann die "1", nur 1 Klick offen, also die jeweilige Dämpfung ganz ZU, ganz straff.
Umso höher die Zahl wird, desto weiter drehst du den "elektronischen Versteller" auf, sodass die Dämpfung softer wird.
In den M-Modes gibt es KEINE aktive Anpassung während der Fahrt.
In den M-Modes kann man Vorne & Hinten, Druck- & Zugstufe, einzeln und separat voneinander verstellen. Was in den A-Modes NICHT geht.
Zum Thema FEDERVORSPANNUNG.
Mit deinem Gewicht, bist du an der Grenze der Gabelfeder.
Beim Federbein, ist die verbaute 95er Feder etwas zu weich. Ist aber durchaus fahrbar.
Das Ganze wird umsomehr spürbar:
- je härter und aggressiver du fährst.
- Wenn du einen aggressiven Trail-Braking Stil pflegst.
- Wenn du wirklich sehr früh und hart ans Gas gehst.
- Wenn du Slicks fährst und diese auskostest.
Beim originalen 2020er Fac-Fahrwerk, sollte die Federvorspannung, für Rennstrecke, bei 100kg-Fahrer sein:
- an der Gabel, mindestens 12 Umdrehungen ZU, Richtung mehr Vorspannung.
- Am Heck, Vorspann-Kolben komplett rausdrehen, also MAX-Vorspannung und 1/2 Umdrehung zurück. Praktisch den Vorspannkolben MAX rausdrehen am kleinen Sechskant (rechtsrum) und dann 1/2 Umdrehung zurück.
Bei der Gabelvorspannungs-Verstellung sollte dabei unbedingt nach Handbuch vorgegangen werden.
Zündung AUS....beide SAS Stecker an der Gabel Ab......jetzt den großen Sechskant ganz rausdrehen (linksrum), dabei MITZÄHLEN, das ist dann 0.....ggf das "0" markieren.....gezählte Umdrehung notieren (das man wieder zurückfindet).....jetzt 12 Umdrehungen reindrehen (rechtsrum).......an beiden Gabeln gleich.......Stecker wieder drauf. Ganz sicher fest?......erst jetzt wieder Zündung AN.
Hat man wenig Erfahrung, dann funktioniert A1 (straffste Semi-Automatik) auf der Rennstrecke ganz gut.
Grundsätzlich, bei deinem Gewicht, solltest du in den A-Modes, die Dämpfung für hinten immer +3-4 Einheiten straffer fahren.
Also wenn Gabel auf -2 selektiert hast, dann die Dämpfung hinten auf +1(+2)....usw....
!!! Wenn die Gabel noch ihr originales Setting hat !!!....und du benutzt deine VR-Bremse gerne aggressiv und hart, solltest du in beiden Gabelholmen ca. 30ml Gabelöl geben.
Vor allem wenn du mit A3 oder 2 & M3 & 2 unterwegs bist und trotzdem sportlich fährst und hart bremst.
Die Zugabe von Gabelöl, bewirkt eine Verkleinerung der Luftkammer, um so das "auf Block gehen" der Gabel zu verhindern.
!! Sollte nur ein fahrwerksaffiner Schrauber machen. !!
Auf der Rennstrecke ist auch von Vorteil:
- Gabelüberstand (was die Gabel oben an der Brücke übersteht) zu erhöhen.....GUT, sind 3 1/2 -Ringe sichtbar. 4 gehen auch noch, dabei sollte die Gabel beim Ankern sicher nicht Durchschlagen. Original sind 2 Ringe sichtbar.
- Heck durch Federbeinverlängerung anheben.
Die FB-Längen-Verstellung am unteren Federbeinende um 1 bis 1 1/2 Umdrehungen rausdrehen.
- sehr stark auf den richtigen Reifendruck achten. Zuviel/zu hoch ist ganz falsch!